Das Märchen von der „Frankfurter Grie Soß“

Vor nicht gar zu langer Zeit gab es in Frankfurt einige Gärtner, die bemerkten, dass man mit Kräutern für die „Grie Soß“ zum Gründonnerstag ein richtig gutes Geschäft machen konnte. Man erklärt uns nun intensiv, dass die „Grie Soß“ das traditionelle Essen am Gründonnerstag sei. Wobei, Gründonnerstag kommt gar nicht von grün, sondern von greinen, trauern, eben das christliche Osterfest. Da aber um Ostern herum weder Pimbernell, Kerbel, Borretsch noch Zitronenmelisse im Freien und natürlich gewachsen sind, mussten Gewächshäuser her. Also bauten sie riesige Gewächshäuser, um die Kräuter darin anzubauen. Mit Tradition hat das alles nichts zu tun.

Grüne Soße-KräuterSo, nun bekommen wir wunderbar grüne, nach fast nichts schmeckende Kräuter – meist mit dem Hauptbestandteil Petersilie. Und das rund ums Jahr aus Gewächshäusern. Und die Kräuter sollten auch noch möglichst zu 80% aus Frankfurt kommen. Prima, wir ergeben uns dem Diktat des modernen Marketing, nur weil es ein paar Frankfurter Gärtnern geschäftlich in den Kram passt!

Naja, ganz so schlimm muss es nun ja doch nicht sein. Aber für uns beginnt die Kräutersaison erst richtig, wenn wir wirklich frische, im Freien gewachsene Kräuter bekommen können, am besten aus unserem eigenen Garten oder als Wildkräuter von der Wiese. Und so ab Juni schmeckt dann unsere „Grie Soß“ erst wirklich gut.

 

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